1. GRAVELMANIA p/b 8barbikes
Teil I - Premiere
Gleich eine doppelte Premiere gab es für das Team, denn mit der Gravelmania 2021 haben wir nicht nur unsere erstes Gravel-Etappenrennen ausgerichtet, sondern gleichzeitig auch an einem solchen teilgenommen. Ein gewisses Maß an Befangenheit in den folgenden Berichten möge man uns also nachsehen.🧡
Seit mehreren Monaten war das Org-Team um Coach David dabei, Strecken zu finden und zu testen. Selbst im relativ dünn besiedelten Brandenburg ist es nämlich alles andere als einfach, ein größeres Streckenstück zu finden, dass nicht eine Straße kreuzt oder andere Verhinderungsgründe vorweist. Auch die zeitfahraufsatztauglichen Gravel-Autobahnen, die man vielleicht aus den großen US-Rennen kennt, gibt es hier wenig - und noch viel häufiger - gar nicht. Herausgekommen sind am Ende zwei pi-mal-Daumen 11km-Runden mit rustikalem Untergrund und teilweise auch kurzen Single-Trails, die Mensch und Maschine ordentlich fordern sollten. Die Start-Ziel-Areale boten Platz für Kind und Kegel und die jeweils helfenden Partnervereine vor Ort Blau Weiß Groß Behnitz & der Bürgerverein in Dippmannsdorf sorgten für eine entspannte Atmosphäre und hielten die Anzahl der verhungerten Starter in erträglichen Grenzen.
Teil II - die Kaltstarter🥶
Man konnte es sich so oft einreden wie man wollte - ein ausreichendes Warmfahren für den knackigen Prolog dürften nur die Allerwenigsten hinbekommen haben. Von uns war jedenfalls niemand dabei.
Zum Start des etwa 3 km langen Abschnittes ging es planmäßig auf der Landstraße zu einer ausgeschilderten Waldeinfahrt und dort wartete das Wettkampfkommitee sowie viele Starter, denn im 30-Sekunden-Takt ging es auf die Piste.
Selbige ging zunächst recht flach im Bogen nach links an einer kleinen Matschpfütze vorbei und ging nach einem Geradeaus-Abschnitt relativ fließend in die Rampe des Vormittags über. Diese hatte teilweise einen etwas weicheren Sandüberzug und war zudem mit recht großen Schottersteinen garniert.
Wirklich einteilen konnte man sich das nicht, denn den Anfang zu verbummeln hätte keinen Sinn gemacht. Es musste halt einfach reichen sich am Ende blitze-blau ins Ziel zu schweinen, bevor einen das Frühstück aus dem Gesicht fallen konnte. Durch das kühle Wetter fühlte sich die Belastung für viele etwas ungewöhnlich an, denn die Lunge schmerzte recht schnell und die Muskeln wollten nur schwer kurbeln. Jedenfalls konnte man mal ein gutes Verständnis für Belastungsasthma entwickeln. Aus den LKK-Reihen schaffte es Sprint- und Crossspezi Erik auf das Podium, konnte aber gegen einen überragenden Paul Voss nichts ausrichten, welcher als Einziger unter 4 Minuten blieb.
Das Niveau des Wettkampfes war - wenig überraschend - wirklich sehr hoch. So musste unser zweitbester Radler Robert für seinen 10. Platz sportliche 500 Watt über seine 4:15 Minuten investieren.
Auch unser restliches Team erreichte die selbstgesteckten Ziele und so langsam schwante auch dem Letzten, was noch an Anstrengungen folgen würde.
Das Org-Team blickte unterdessen noch sorgenvoll auf die Strecke, denn durch den Regen vom Wochenanfang, waren einzelne Abschnitte noch am Vortag nicht ernsthaft fahrbar gewesen. Doch erstmal ging es in die verdiente Mittagspause.🍴
Teil III - Stiftung Reifentest
Nach dem Prolog folgte die eigentlich somit 1. Etappe, die wir frecherweise aber einfach 2. Etappe nennen. Der Start erfolgte entsprechend der Gesamtwertung in drei, um jeweils 10 Sekunden verzögerten, Startblöcken. An der aus dem Prolog bekannten Rampe sortierte sich das Feld gleich in der ersten Minute. Vermutlich auch durch die hohe Leistungsdichte in der Spitze dürfte es im Wettkampf recht anspruchsvoll gewesen sein, in einer größeren Gruppe eine gute Linie um die recht groben Gesteinsbrocken zu finden. Die vom Strecken-Bastler empfohlenen 40mm breiten Tubeless-Reifen hätten die Zwischenfälle vielleicht abgewehrt. Und so mussten einige Spitzenfahrer:innen, dank plattem 33er (crossüblichen) Reifen, die Ambitionen auf die Gesamtwertung früh begraben.😑
Von uns erwischte es mit Steven und Erik leider auch eher unsere Spitzenfahrer aber zumindest Erik konnte vor seiner Panne noch ALLE Punkte in den Prämiensprints für das Grüne Trikot sammeln. Dank Stevens Aufopferung konnte Erik auch in der Schlusswertung noch Punkte sammeln und die Erik in der Top 10 absetzen. Tretschwein Robert biss sich in der ersten Verfolgergruppe fest und wurde Tages-Sechster.🔥Im technischen Teil der Strecke wurde Philipp leider ausgebremst und konnte die aufgegangene Lücke dann nicht mehr schließen. Die nächste Gruppe musste er wegen der spontanen Lockerung der vorderen Steckachse dann leider auch ziehen lassen.
Etwas weiter hinten fanden die beiden Wuchtbrummen Chris und Christian nach dem deutlich überzogenen Start (erste Minute 500 Watt für den Bergelefanten) recht bald ein für sie erträgliches Tempo und rollten einige Fahrer:innen im Mittelfeld wieder auf. Unsere Einzige orangene Starterin Anja erinnerte sich zur Rennhälfte an die Worte des weisen Mannes – „einfach Radfahren“ und wurde mit Platz drei bei den Damen belohnt.🥉Vorne drehte Paul Voss am Ende einsam seine Runden und wurde typischerweise von den Überrundeten nahezu frenetisch bejubelt, denn er ersparte diesen noch eine weitere Portion der Quälerei.🏆Anschließend klang der lange Renntag am Sportplatz mit Gegrilltem und Getränken in lockerer Atmosphäre aus.🍻
Teil IV - letzte Rille
Am Sonntag folgte nun also die Abschlussetappe mit Start und Ziel in Dippmansdorf.
Eine der ersten Fragen des Tages betraf die Klamottenwahl, denn selbst die kurze Zeit des Vorstartes wollte man eigentlich nicht erfrieren und auch die Idee, die erste Runde mit Jacke zu starten, war so blöd nicht.
Trotz der zeitlich versetzten Startblöcke kam an der ersten Welle ein überraschend großes Feld an, doch nur 1 Minute später reichte die zweite Rampe aus, um für klare Verhältnisse zu sorgen. Dabei bildeten sich aber eher größere Gruppen als am Vortag.
Von uns vorne dabei waren Erik, Philipp, Robert und Steven. Rennentscheidend war hier letztlich ein Sturz in der 2. Runde, bei dem leider auch der Gesamtführende Paul Voss zur Aufgabe gezwungen wurde. Philipp musste hier auch erstmal das Rad richten und verlor den Anschluss. Mit Steven bildete sich dann das Tandem des Tages.
Etwas weiter hinten trafen sich die Brüder im Geiste (und auf der Waage) Chris und Christian, dieses Mal zusammen mit Niklas in einer langsam abschmelzenden Gruppe. Hier entpuppte sich Chris als unermüdlicher Dauerbolzer, der den Karren fast im Alleingang am Laufen hielt.
In einer der nachfolgenden Gruppen kämpften sich Anja, Roberto und Uwe durch den Gravelforst. Erstere konnte sich irgendwie durchbeißen und den beiden Oldies folgen. Eine tiefe Freundschaft zum treten dicker Gänge entwickelte sich zwar weiter nicht, aber da gab es ja noch eine Gesamtwertung im Hinterkopf.
Teil V - die Gewinner:innen
Wir sind euch noch die Gewinner:innen der Gravelmania schuldig. Dank Sponsoren gab es vier begehrte Führungstrikots im Flanellhemd-Design.
Rotes Trikot p/b JRP Immobilien GmbH ❤️
Das rote Trikot für die schnellste Dame gewann Marie Lagershauen (Team Wheeldivas). Nach zwei überlegenden Siegen am ersten Tag, verhinderte ein Defekt fast noch den Start-Ziel-Sieg. Zweite wurde unsere Anja vor Runa Kinitz.
Blaues Trikot p/b TJUUB Upcycling 💙
Jan Weber (Team Projuventute) sicherte sich den Sieg und damit das blaue Trikot bei den Senioren. Karsten Niemann (Shop4Cross) wurde Zweiter & unser Christian holte überraschenderweise den dritten Platz.
Grünes Trikot p/b Medizintechnik Morscheck💚
Die meisten Punkte in den Punktewertungen sammelte unsere Rakete Erik und gewann das Grüne Trikot. Christian Kreuchler (Team BKK) wurde Zweiter. Platz drei ging an Robi.
Orangen Nummer - Teamwertung🧡
Den Sieg in der Teamwertung holte sich das Team GravelMafia aus Hamburg knapp vor dem LKK Racing Team. Mit zwei Team-Etappensiegen wurde das Team aero & icecream den dritten Rang.
Oranges Trikot - p/b LKK Klimatechnik 🧡
Gesamtsieger der ersten Gravelmania wurde Christian Kreuchler. In einem spannendem Finale und dem sturzbedingten Ausstieg von Paul Voss übernahm Kreuchler das Trikot auf der letzten Etappe. Janne Büttel (Cykelbutik) kämpfte trotz Sturz bis zum Ziel und wurde damit Zweiter. Dritter der Gesamtwertung wurde Christian Hoffmann (Shop4Cross).
An dieser Stelle nochmal 🧡-liche Glückwünsche an alle Gewinner:innen und Teilnehmer:innen!